Der begeisterte Elchjäger und Leica Pro Hunter Oliver Dorn reiste ins herbstliche Schweden, nach West-Jämtland, ausgestattet mit einem Leica Entfernungsmesser Fernglas Geovid HD-B 42 und einem Leica Magnus 1.8–12 x 50 i Zielfernrohr, um sich von der Robustheit und Leistungsfähigkeit der beiden Produkte im rauen Herbst der schwedischen Wildnis zu überzeugen.

Das Jagen in Schweden ist so untrennbar mit meiner eigenen Jagdpassion verbunden, dass es mich vergangenes Jahr ein drittes Mal in kurzer Folge dorthin zur Elchjagd zog. Was mich in den Bann schlägt, ist das Stunden währende Aufspüren des Wildes – egal, ob Kalb, Kuh oder Bulle –, das Lauschen nach dem Standlaut des guten Hundes und schließlich das vorsichtige Angehen zum gestellten Stück. Im Gehen, Laufen, ja Rennen mit allem auf dem Rücken, was man für einen Tag in der Wildnis braucht, ausgestattet mit einer Technik, auf die ich mich vollends verlassen kann – das ist Jagd, wie sie mir gefällt.

Ein typischer Jagdtag auf Medstugan beginnt gegen 9.30 Uhr nach einem ausgiebigen Frühstück. Der Morgen beschert uns dichten, feuchten Nebel. Ich bin gespannt, wie der Laser meines Geovid HD-B 42 auf den Nebel reagiert. Wir fahren mit Johan Persson, dem Veranstalter, und einem seiner Hunde im Pick-up einen der umliegenden Berge an. Lange Gesichter, denn der Nebel hält an. Dann entscheiden wir uns dafür, das Fahrzeug zurückzulassen, um den der Lodge gegenüberliegenden Berghügel zu Fuß zu erklimmen. Gegen 13 Uhr erreichen wir eine Freifläche, deren Ausmaße ich dank meines Geovid Entfernungsmesser-Fernglases durch die Nebelschwaden hindurch gut abschätzen kann. Heute ist Johans nordische Spitzhündin Snöa dabei, eine erfahrene Hündin. Noch ist die Stimmung gedrückt, denn die Sonne kämpft vergebens gegen den Nebel an. Ich glase mit meinem Geovid die Fläche nach Wild ab.

Nebelpirsch und Waidmannsheil

In einiger Entfernung mache ich ziehendes Elchwild aus. 322 Meter misst der Laser des integrierten Entfernungsmessers exakt durch den Dunst des Nebels. Johan schaltet das Ortungshalsband seiner Snöa ein und schickt sie los. Wir setzen unseren Aufstieg stetig fort. Immer wieder finden wir Elchlosung und -betten. Deutlich häufiger als auf meinen vorherigen Reisen nach Norrbotten oder Västerbotten. Der Nebel drückt und es ist klamm, ja, fast nass. Wir pausieren kurz, um zu rasten und die Ausrüstung zu prüfen. Dicke Tautropfen perlen von der Stickstoff gefüllten Jagdoptik ab. Ein Blick durch das Magnus i 1.8-12 x 50 zeigt, auf die Leica Technik ist Verlass. Dann passiert es, das Tracker-System zeigt an, dass Snöa Wild gefunden hat. „Standskall“ zeigt das Display. Die Sonne kämpft hart gegen den Nebel. Und verliert.

Wir schauen uns an. Snöa steht hinter einer Erhebung, die wir überqueren müssten. Die Frage ist, ob es der Hündin gelingt, das Wild dort zu halten. Wenn nicht, gäbe es mehrere Fluchtrichtungen für das Wild – unser momentaner Standort ist eine davon. Die Entscheidung ist schnell getroffen: Wir besteigen die Anhöhe in schnellem Lauf, um dann weitere Beschlüsse zu fassen. Rasch geht es den rechten Hang quer hoch. Es geht schnell durch Büsche und Sträucher ohne Rücksicht auf die hochwertige Optik auf der Waffe und auf meiner Brust. Der Nebel hängt immer noch schwer am Boden, die Sonne arbeitet mit ganzer Kraft. Schweiß rinnt mir den Rücken herunter. Wird die Sicht für ein sicheres Ansprechen, einen Schuss reichen? Kurze Blicke aufs Tracker-Gerät bieten willkommene Verschnaufpausen, bis wir den Bergrücken erreicht haben.

Snöa steht genau vor uns. Nur noch 250 Meter trennen uns. Der Wind kommt von links, passt. Wir hetzen den Hang hinunter, laute Geräusche vermeidend. 100 Meter, kaum Deckung vor uns. Wir richten uns auf einem Felsen für einen Schuss ein. Laut hören wir Snöas wütendes Gebell. Im Geovid nehme ich eine Bewegung im hohen Holz vor mir wahr. 80 Meter misst der Laser durch die ziehenden Nebelschwaden.

Da ist er – ein starker Bulle. Kein freies Schussfeld. Der Elch bricht nach links weg, vor unseren Augen überfällt er eine Schneise, um mit schnellen Schritten die Distanz zwischen uns zu vergrößern. Wir folgen eilends gegen den Wind, laufen immer parallel auf einer Distanz von gut 150 Metern. 15 bis 20 Minuten, die Zeit fliegt. Jetzt verkürzt der Elch die Entfernung zwischen uns – ein Blick auf den Tracker weist uns eine Schneise, die im rechten Winkel vor uns, Snöa und dem Elchbullen liegen muss. 80 Meter Distanz zum Wild, wir laufen weiter. 50 Meter, die Schneise tut sich vor uns auf. Wir knien uns hin, ich lade die Waffe fertig, drehe das Magnus Zielfernrohr auf die niedrigste Vergrößerung um ein möglichst weites Sehfeld zu erhalten, gehe in Anschlag: Der Elch nimmt, wie vermutet, ja gehofft, die Schneise an, um schneller nach oben voranzukommen.

Im lichten Nebel zeigt mir das klare Bild des Leica Geovid sein Haupt, den Träger – es ist DER Bulle. Jetzt muss es schnell gehen. Ich nehme die Waffe hoch, gehe instinktiv in Anschlag: Kein Schlüsselloch-Effekt stört das Bild. Das extrem weite Sehfeld zeigt mir ein klares, helles Bild und ich habe den Bullen fest im kristallklaren Leuchtabsehen. Der Schuss kracht. Der Bulle zeichnet, dreht nach rechts und flüchtet einen Hang hoch in dichte Fichten. Die Hündin läuft hinterher, bellt, verschwindet aus unserem Blickfeld und … steht, verstummt. Wir warten eine Weile, bis wir folgen. Der Bulle liegt mit Kammerschuss, Ausschuss etwas weit vorn, zwischen den Fichten, Snöa neben ihm. Ich betrachte den acht Jahre alten Bullen: Lohn einer kräftezehrenden Verfolgungsjagd.

Johan, Snöa und ich sitzen neben dem Stück, erweisen ihm die letzte Ehre. Dann läuft alles wie von selbst, wir lotsen unsere beiden Begleiter per Handy und mit Rufen zu uns. Johan bittet über das Funkgerät einen Mitarbeiter zu uns, der den Elch mit einem schweren ATV und Schlitten nach unten zur Lodge bringen soll.

Als schließlich alle zur Stelle sind und das Wild versorgt ist, machen wir ein letztes Mal auf dieser Reise etwas verspätet Mittagsrast im Wald. Neben uns der nun reglose Gigant, dem unsere Jagd galt. Ich bin sehr dankbar für diese Jagdgelegenheit mit Johan, die ausgezeichnete Arbeit seines Hundes und die robuste Leica Technik, auf die ich mich bei Wind, Wetter und dieser aktionsreichen Jagdart verlassen konnte. Auch diese Schwedenreise hat meine vorhergegangenen Erfahrungen bestätigt. Wer die unberührte Natur, die aktive Jagd und die ungekünstelte, offene Art der Menschen liebt, muss einfach sein Jagdglück in Schweden versuchen.

 

Ausrüstung
Entfernungsmesser-Fernglas: Leica Geovid HD-B 42
Zielfernrohr: Leica Magnus 1.8–12 x 50 i
Waffe: Merkel Helix Noblesse im Kaliber .30-06
Munition: Norma Ecostrike
Rucksack: Bergans
Jacke: Filson

 

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