Nach ihrer Schließung im Jahr 2007 hinterließ die Zuckerfabrik von Abbeville – im französischen Département La Somme – eine Industriebrache mit alten Wasserbecken. Die Natur eroberte sich die Fläche sehr schnell zurück. Der in sich abgeschlossene Bereich mit seiner buschreichen Vegetation galt lange als ökologisch uninteressant.

Dabei handelt es sich um einen wahren Schatz, der sich direkt an der Nord-Süd-Route der Zugvögel und zudem unweit der berühmten Baie de Somme, die zu den internationalen Feuchtgebieten der RAMSAR-Konvention gehört, befindet. Genau aus diesen Gründen entschloss sich die Jägervereinigung der Region, Fédération des Chasseurs de la Somme, 2008 dazu, das 40 Hektar große Gelände zu erwerben und in ein Vogelparadies zu verwandeln. 2010 begannen umfassende Baumaßnahmen, die schließlich die alten Wasserbecken wieder zutage brachten. Diese wieder mit Wasser zu befüllen, war letztendlich der anspruchsvollste Part des gesamten Projekts. Die Wasserpegel müssen saisonal an die jeweiligen Bedürfnisse der Vögel angepasst werden (Fortpflanzung, Nahrungsaufnahme, Ruhezonen). Seitdem ist es vollbracht und die Vögel halten wieder Einzug in Grand-Laviers!

Die Fédération des Chasseurs de la Somme verwaltet das Gelände und kooperiert zugleich mit Ornithologen, die das Vogelprojekt im wöchentlichen Rhythmus fachlich begleiten. Bei der Zählung der Vögel wurden nicht weniger als 34 seltene Arten entdeckt, von denen elf heimische Arten besonders im Fokus stehen – dazu gehören: der Säbelschnäbler, der Stelzenläufer, das Blaukehlchen, der Schwarzhalstaucher, der Kiebitz, die Löffelente und die Brandgans. Aber auch eingewanderte Arten wie Spießenten, Uferschnepfen und Krickenten profitieren von dieser Ruhezone, um von ihrer langen Reise zu pausieren.

An manchen Tagen im Frühling ist es möglich, über 1.000 Spießenten auf dem Gelände zu beobachten! Insgesamt wurden dort nicht weniger als 194 Vogelarten gesichtet; nicht zu vergessen, die Flora, die mit rund 165 Arten auch eine bedeutende Rolle einnimmt.

Drei eigens angelegte Pfade ermöglichen der Öffentlichkeit Zugang und die Möglichkeit, die Vögel zu beobachten, ohne sie dabei zu stören. Dafür sorgen hölzerne Beobachtungsposten, von denen einige allerdings nur professionellen Fotografen zugänglich sind. Ein Zwischenstopp der Zugvögel und ein Muss für jeden Naturliebhaber, der den Norden Frankreichs besucht.

Kontakt: http://www.reserve-grand-laviers.fr

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