Vor acht Jahren vom Jagd-Journalisten Philippe Jaeger ins Leben gerufen, ist die Zielsetzung der Leica Hunting Experience klar definiert: Über Praxis-Wochenenden jagdliche Erfahrungen an jung Jägern zu vermitteln. Teilnehmen darf, wer seit weniger als drei Jahren in Besitz eines Jagdscheins ist.
„Anlass für diese Entscheidung ist die Tatsache, dass unter den Jungjägern – genau wie auch ich vor 26 Jahren – viele sind, die nicht aus einem jagdlichen Umfeld stammen. Für sie ist es nicht immer leicht, Praxiserfahrung zu sammeln, wenn sie keine Kontakte oder andere Zugangsmöglichkeiten haben. In neun von zehn Fällen bleibt ihnen letztendlich nur die Treibjagd, wenn sie Hochwild jagen wollen“, so Philippe Jaeger. „Die Treibjagd ist aber keine Jagdmethode, die auf junge Jagdscheininhaber zugeschnitten ist. Die Schüsse sind schwierig. Das Wild blitzschnell zu erkennen und dann einen Treffersitz zu landen, ist schier unmöglich.“
Aber es verbirgt sich noch weitaus mehr dahinter: Vergleicht man die Entwicklungsbereitschaft der französischen Jägerschaft mit der anderer europäischer Länder (z.B. Deutschland), macht sich Unbehagen breit. „Hier findet keine Hinterfragung der Jagd statt. Viele Jäger jammern ständig, tragen aber nicht aktiv dazu bei, Dinge zu verändern. Wenn sich nur zehn Prozent der eine Millionen Jäger, die wir hier insgesamt sind, für einen Wandel einsetzen würden, könnte man schon vieles bewegen. Wir wollen ein Maximum an Personen beflügeln, Lösungen zu finden und endlich Bewegung in die Sache zu bringen.
Somit hat die erste Leica Hunting Experience des Jahres begonnen mit fünf „Jungjägern“ unterschiedlicher Herkunft (ein 30-jähriger Werkmeister, ein 23-jähriger Polizist, ein 40-jähriger Ingenieur, ein 19-jähriger Student und ein 31-jähriger Waldarbeiter).
Nun zum Programm. Morgens: Pirsch. Tagsüber: Fortbildung. Abends: Ansitzjagd. Den Jungjägern stehen bei den ersten Schritten ihrer Erfahrungserweiterung Jagdprofis zur Seite: Matthieu Morel, Sales Manager von Leica Sport Optics (Frankreich, Belgien und Luxemburg), Ludovic Colmé, Produktmanager bei Ruag Ammotec, Lilian Camalet, Geschäftsführer von 4Stable Sticks, Simon Bourgogne, Sales representative bei Cynnotek (SportDog/Midland/Spypoint) und Frederic Berthon, Sales representative bei Decathlon/Solognac.
„Das ist kein elitäres Treffen“, betont Philippe Jaeger und sagt weiter: „Wir arbeiten ausschließlich mit Jägern und Ausbildern zusammen, die eine tiefe Demut gegenüber der Jagd auszeichnet.“
Unsere „Jagdschule“ findet in einem 500 Hektar großen Revier in den Vogesen statt. Alles beginnt mit einem obligatorischen Abstecher zum 100 Meter-Schießstand, der von der Fédération des Chasseurs du Bas-Rhin (Landesjagdverband Elsass) zur Verfügung gestellt wurde. Dort machen sich die Teilnehmer mit den Waffen und Optiken vertraut, erhalten Tipps für den sicheren Schuss aus einer sitzenden Position (vergleichbar mit der Ansitzjagd) und sammeln erste Erfahrungen aus dem Stand mit den 4Stable Sticks Pirschstöcke.
Nach dem Feintuning folgt die Jagd. „Alle Teilnehmer bekamen an diesem Wochenende Anblick“, versichert Philippe Jaeger. „Letztendlich waren es drei Rehböcke und ein Stück Schwarzwild, die unsere Jungjäger nach allen Regeln der Kunst erlegten. Sie alle wurden übrigens bereits jetzt zur Gesellschaftsjagd im Oktober eingeladen.
Das nächste Treffen ist für den 24. September geplant. Dann sammeln 5 andere Jungjäger Erfahrungen bei der Einzeljagd auf Reh-, Schwarz- und Rotwild (unter dessen ein alter Hirsch frei gegeben wird). Wenn Ihr Jagdschein noch keine drei Jahre alt ist, wenn Sie etwas Französisch reden und Sie Interesse daran haben, teilzunehmen, schicken Sie uns eine Bewerbung an : lechasseurfrancais.com (reworldmedia)
Und By the way : Die Organisatoren bedauern, dass bislang keine einzige weibliche Bewerbung einging. „Die jung Jägerinnen sollten aus dem Schatten kommen, um endlich den Boden zu betreten, der ihnen gebührt“, so Philippe Jaeger.